In Paris der "Ofen" unter den Dächern während der Hitzewelle: "Ich kann es kaum erwarten, bis es vorbei ist, es ist unerträglich"

Der Ventilator läuft auf Hochtouren. Inès Vullt, 20, hat das Dachfenster ihres kleinen 16 Quadratmeter großen Studios unter dem Dach eines Gebäudes im 9. Arrondissement von Paris geöffnet. Verzweifelt versucht sie, etwas frische Luft hereinzulassen. Doch während der Hitzewelle am Freitag, dem 20. Juni, weht kaum ein Lüftchen. Es ist ihr zweiter Sommer in dieser Unterkunft und wie im letzten Jahr ist es für die Studentin das gleiche alte Lied: „Zwischen dem Eingang des Gebäudes und meinem Zimmer sind es immer 10 Grad Unterschied. Das ist eine Glut.“

Seit Donnerstag, dem 19. Juni, herrscht in Frankreich eine Hitzewelle. Seit Samstag gilt in 16 Departements die orangefarbene Hitzewellenwarnung, in rund 60 Departements die gelbe, darunter auch in Paris. Die Temperaturen könnten in der Hauptstadt bis zu 36 °C erreichen und werden nachts voraussichtlich nicht unter 21 °C fallen.

Im Atelier der jungen Frau stapeln sich Bücher und alte Rap-CDs neben einem Schlafsofa, das sie kaum noch benutzt. „Ich schlafe lieber auf dem Boden, direkt auf dem Boden. Selbst mit einem Teppich heizt es sich zu schnell auf.“ Die letzte Nacht war anstrengend: „ Es war unerträglich. Ich habe mit dem Kopf im Ventilator geschlafen; der hat nichts bewirkt, nur heiße Luft geblasen.“

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